Warum Mitglied im DARC e.V. werden?

Der Deutsche Amateur-Radio-Club e.V. (DARC) mit Sitz in Baunatal ist mit 34.000 Mitgliedern Deutschlands größter Amateurfunkverein. Der OV B19 Coburg ist einer der knapp tausend Ortsverbände in Deutschland.

Auf dieser Seite möchten wir den Verein kurz vorstellen und darauf eingehen, welche Dienste der DARC anbietet, wie er den Amateurfunk unterstützt und warum eine Mitgliedschaft im DARC sinnvoll ist. Weitere Informationen sind auf der offiziellen Webseite des DARC verfügbar.

Gemeinschaft

Vorrangig an einem Verein ist natürlich immer die Gemeinschaft. Der DARC ist unterteilt in verschiedene Ortsverbände, wie bspw. dem Ortsverband Coburg, OV Lichtenfels, OV Bamberg usw.

Im OV Coburg finden über das Jahr verteilt verschiedene Aktivitäten statt. Einmal monatlich treffen wir uns zur OV-Versammlung, einem lockeren Treffen zum Austausch von Informationen und Neuigkeiten. Interessenten und Neulinge, sowie Mitglieder anderer Ortsverbände sind jederzeit herzlich willkommen, um uns kennenzulernen oder mit uns in Kontakt zu treten.

Einmal jährlich findet unser Fieldday statt, ein geselliges Treffen auf unserem Vereinsgelände mit vielen Besuchern, mit Kaffee und Kuchen, Bratwürsten und Steaks. Böse Zungen behaupten, ein Fieldday sei sein “Besäufnis unter freiem Himmel unter unnützer Mitnahme von Funkgeräten”. Natürlich wird bei uns am Fieldday aber auch gefunkt 😉 Auf dem gleichen Vereinsgelände treffen wir uns bei gutem Wetter oft Sonntags.

Interessenvertretung

Mit seinen 34.000 Mitgliedern ist der DARC die wichtigste Interessenvertretung der deutschen Funkamateure bei Behörden und Ministerien, wie der Bundesnetzagentur. In einem Zusammenschluss mit weiteren Amateurfunkverbänden wirkt der DARC mit dem Runden Tisch Amateurfunk (RTA) an der Gesetzgebung mit.

Zugang zu neuen Bändern

Nicht zuletzt durch die Lobbyarbeit des RTA konnte bspw. ein Zugang zum 13cm und 6cm Band (2,3 GHz und 5 GHz) für Inhaber der Lizenzklasse E ermöglicht werden. An dem jährlichen Zugang zum 4m Band (70 MHz) während der Sporadic E-Saison ist der RTA ebenfalls maßgeblich beteiligt [*].

Schutz der Amateurfunkfrequenzen

Wie wichtig eine Interessensvertretung für den Amateurfunk ist, zeigte sich Ende 2019. Zur World Radio Conference WRC19 reichte Frankreich den Vorschlag ein, das 2m Amateurfunkband, das bisher primär exklusiv dem Amateurfunk zugeteilt war, für den Flugfunk freizugeben. Zumindest den exklusiven Status hätten wir dadurch verloren. Da Flugfunk sicherheitskritisch ist, wäre auch denkbar gewesen, dass wir das häufig genutzte 2m Band ganz verlieren. Durch Stellungnahmen des DARC und RTA und unzählige Gespräche ist dieser Vorschlag nun vom Tisch [*].

[*] Artikel leider nur noch nach Login beim DARC aufrufbar

QSL-Vermittlung

Funkverbindungen (QSOs) werden häufig mit einer QSL-Karte bestätigt. Das ist eine Art Postkarte, die irgendwie zu ihrem Empfänger gelangen muss. Natürlich könnte man jede Karte mit der Post schicken. Für einzelne QSOs ist das auch praktikabel und üblich. Für eine DXpedition oder einen aktiven Funkamateur mit mehreren tausend QSOs pro Jahr sieht die Situation allerdings anders aus. Hier wäre das Porto viel zu teuer und würde sich nur für wenige “besondere” Stationen lohnen. Daher bietet der DARC eine kostenlose QSL-Vermittlung an. Jeder Ortsverband wählt oder ernennt einen QSL-Manager, bei dem die eigenen QSL-Karten an jedem Treffen (z.B. am OV-Abend) abgegeben werden können. Der QSL-Manager kümmert sich um den Versand der Karten zum DARC, wo diese gesammelt, sortiert und international versendet werden. Einmal im Monat erhält der QSL-Manager ein Paket aus Baunatal mit allen empfangenen QSL-Karten des Ortsverbands, die er sortiert und am OV-Abend verteilt.

Die Kosten für die QSL-Vermittlung sind im jährlichen Mitgliedsbeitrag enthalten – unabhängig von der Anzahl der abgegebenen Karten. Dies ist keineswegs selbstverständlich. In anderen Ländern müssen QSL-Karten häufig selbst mit eigenem Porto und Rückporto zum Verein gesendet werden.

Youngsters on the Air (YOTA)

Speziell für Jugendliche unter 27 Jahren bietet die Internationale Gemeinschaft der Amateurfunkverbände (IARU), zu der auch der DARC gehört, spezielle Jugendprogramme (YOTA) an. Jährlich findet bspw. das YOTA-Sommercamp statt. Diese Camps fanden bisher unter anderem in Südafrika, Finnland und Kroatien statt und werden von der IARU (International Amateur Radio Union) gefördert. Oft muss nur der Flug selbst bezahlt werden. Alle anderen Kosten wie Unterbringung, Verpflegung und das Camp selbst werden von der IARU übernommen. Für Jugendliche Funkamateure ist das eine hervorragende Möglichkeit, mit jungen Funkamateuren rund um die Welt in Kontakt zu treten.

Fördermittel

Ortsverband

Pro Jahr werden mit den OV-Anteilen Teile der Mitgliedsbeiträge an die Ortsverbände ausgeschüttet. Die Höhe der Ausschüttung ist abhängig von der Anzahl der Mitglieder im Ortsverband. Dieses Geld kann im OV frei verwendet werden, bspw. für die Anschaffung von Funkgeräten und weiterer Ausrüstung. Die letzte größere Anschaffung im OV Coburg war ein Notstromgenerator Honda EU-30i (ca. 2800 EUR) für den Fieldday und portable Contestaktivitäten.

Relaisstationen

Der DARC stellt Fördermittel für den Aufbau neuer (Funk-)Technologien zur Verfügung. So wurden in den Jahren ab 2016 beispielsweise HAMNET-Relaisstandorte vom DARC mitfinanziert. Unter bestimmten Voraussetzungen ist momentan auch die Notstromversorgung oder der Aufbau von Solaranlagen förderfähig.

Versicherungen

Jedes DARC-Mitglied ist bei Amateurfunkaktivitäten haftpflicht- und unfallversichert. Auch der Weg zu Veranstaltungen des Ortsverbands und wieder nach Hause ist unfallversichert (Stand: 2020). Da sich die genauen Versicherungsbedingungen ändern können und wir nur über die Dienste des DARC informieren möchten, lesen Sie genaueres bitte direkt beim DARC. Die derzeit aktuelle Version ist etwas versteckt in den OV-Infos (ganz unten bei 2016/01, nur mit DARC-Login abrufbar) zu finden.

Während dem Fieldday 2017 mussten wir diese Versicherung auch einmal in Anspruch nehmen. Eine Abspannung eines portablen Antennenmastes löste sich und der Antennenmast fiel direkt auf ein recht neues Auto. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Die Reparatur des Fahrzeugs wurde ohne Probleme von der Versicherung übernommen.

Fazit

Diese und weitere Dienstleistungen bietet der DARC seinen Mitgliedern. Sicher – kein Verein ist perfekt. Auch im DARC gab es in den letzten Jahren hin und wieder Ungereimheiten. Jedoch sollte man das größere Ziel nicht aus den Augen verlieren: Auch wenn man eventuell erst kurz vor der Lizenzprüfung steht oder den Amateurfunk durch bspw. Arbeitsstelle oder Familie seit Jahren aus den Augen verloren hat: Eine Mitgliedschaft im DARC e.V. unterstützt den Amateurfunk in Deutschland generell. Je mehr Mitglieder ein Verein hat, desto stärke Argumente hat er Schlusswortfür die Lobbyarbeit und umso mehr kann er mit seinen finanziellen Mitteln Jugendarbeit durchführen.

Wie wird man Mitglied im DARC e.V.?

Wie wird man nun Mitglied im DARC? Die beste Möglichkeit ist, einen der nächstgelegenen Ortsverbände kennenzulernen (Zur Liste der Ortsverbände, Suche nach PLZ). Auf der DARC-Webseite findet sich zu den Ortsverbänden jeweils eine Kontaktadresse des Vorstands (“OVV”, Ortsverbandsvorsitzender), mit dem man sich in Verbindung setzen kann. Meistens wird der OVV dann zur OV-Versammlung einladen, einem oft monatlichen lockeren Treffen. Hier kann man gut mit den Mitgliedern in Verbindung treten. Möchte man sich für einen Ortsverband entscheiden, kann der entsprechende OVV die Mitgliedsformulare vermitteln. Siehe auch: DARC-Webseite “Mitglied werden”