Spiderbeam auf dem Stiefvater

Summary

Erstaufbau eines 3-Band Spiderbeams auf dem Stiefvater

Spiderbeam für 20m, 15m und 10m aufgebaut

Am Sonntag, den 1. Oktober 2023 trafen sich Franzi DL4FZ, Norbert DL9NAC, Robert DK2RO, Anton DL8AW, Max DF2MX und ich (Uwe DM5RE) bei strahlendem Sonnenschein auf unserem Funkgelände am Stiefvater, um einen Spiderbeam für 20m, 15m und 10m aufzubauen und abzustimmen.

Im Laufe des Tages kamen noch Karin und Angi mit frisch gebackenem Apfelkuchen und davon angelockt auch noch Heinz DC5WW, Herbert DL8UP und Michael DO8MMO dazu.

Der Spiderbeam

Der Spiderbeam ist ein leichter fullsize
3-Band-Beam aus Fiberglas und Draht.

spiderbeam.com

So wird die Antenne auf der Website des Herstellers spiderbeam.com beschrieben. Und weiter ist dort zu lesen:

Beim Vergleich der Diagramme und Tabellen im obigen Abschnitt „Technische Daten“ findet man, dass der Spiderbeam immer gleich gut oder besser als ein großer herkömmlicher Dreiband-Beam mit ca. 7-8m Boom-Länge abschneidet. Vor allem die Bandbreite ist deutlich besser als bei den Trap Designs:

  • der Gewinn liegt bei ca. 5dBd (7dBi) im Freiraum (= 12dBi in 10m Höhe über Grund) und bleibt auf allen 3 Bändern nahezu konstant über den gesamten Bereich) 
  • das Vor/Rück-Verhältnis liegt bei ca. 20dB oder besser auf allen Bändern 
  • das SWR liegt unter 1:2 auf allen Bändern

Das sind motivierende Informationen für die Erstmontage der Antenne. In unserem Fall ein Bausatz in leichter Ausführung für die Bänder 20m, 15m und 10m. Den Bausatz hatte ich bereits letztes Jahr gekauft und dann in Ruhe über ein Jahr lang im Keller abgelagert. Aber gestern war es dann so weit.

Der Erstaufbau

Für den Zusammenbau des Bausatzes liefert Spiderbeam eine hervorragende und detaillierte Aufbauanleitung, die es ermöglicht, die Antenne auch tatsächlich zu bauen. Auf der Website ist hierzu folgendes zu lesen:

Antennen selbst bauen macht Spaß!

Besonders nach der Inbetriebnahme, wenn man sieht, wie gut der selbstgebaute Spiderbeam funktioniert! Der Aufbau ist einfach und es ist nahezu kein Abgleich nötig. Somit ist das Projekt auch für Anfänger geeignet.

Was dort nicht steht, ist, dass der Spaß des Antennenbaus gut und gerne 20 Stunden in Anspruch nehmen wird. Aber Robert hatte schon einmal Berührung mit einem Spiderbeam und hat uns vorgewarnt.

Da ich die Zeit meiner Funkfreunde nicht zu sehr beanspruchen wollte, habe ich am Montag und Dienstag schon mal vorgearbeitet und den Balun gebaut, die Drähte und Spannleinen in der korrekten Länge geschnitten, die notwendigen Lötarbeiten erledigt und das zentrale Tragkreuz zusammengeschraubt. So vorbereitet ging’s dann am Sonntag früh auf den Stiefvater.

Dort haben wir dann gemeinsam das Tragkreuz montiert, die Spannleinen in der korrekten Länge justiert und das ganze verspannt. Hier konnte Robert seine Erfahrung ausspielen und mit Gewissenhaftigkeit und Können die GFK-Stangen zu einem perfekten Kreuz dirigieren.

Nun wurden die Klettbänder zur Befestigung der strahlenden Elemente an die GFK-Stangen geklebt. Die Zeit zur Trocknung des Klebers konnten wir mit Bratwurst und Steak vom Reisegrill überbrücken.

Die Montage der strahlenden und parasitären Elemente ging danach gut von der Hand, war aber mit einigem Zeitaufwand verbunden.

Nach dem Zusammenbau wurde die schiere Größe der Antenne und die Vielzahl der Leinen und Drähte offensichtlich und verursachte doch einige skeptische Blicke und kritische Anmerkungen bei den „Alten Hasen“. Heinz hat sogar angekündigt drei Besen zu verspeisen, falls das Gebilde auf Anhieb funktionieren sollte.

Das Abstimmen

Norbert hat seinen NanoVNA an die noch auf dem Boden liegende Antenne geklemmt und schon mal sehr ermutigende Werte gemessen. Drei ausgeprägte Dips und auch schon in der Nähe der gewünschten Frequenzen.

Um nun die Antenne in die Luft zu bekommen, mussten wir das Funkgelände verlassen, da die Antenne für unseren Platz mit den bereits verspannten Drahtantennen viel zu groß ist.

Mit vereinten Kräften ist es uns gelungen das „Monster“ auf den Zufahrtsweg zum Funkgelände zu manövrieren.

Das Liften der Antenne ging erstaunlich schnell und in ein paar Minuten hatten wir den Beam auf einem Alumast in ca. 10 Metern Höhe.

Nun war Norbert wieder an der Reihe und mittels NanoVNA hat er folgende Werte gemessen:
SWR-Werte besser als 1:2 in den Frequenzbereichen:

  • 13,8 – 14,4 MHz
  • 20,2 – 21,5 MHz
  • 27,7 – 29,2 MHz

In den Grenzen der Amateurbänder ist die Antenne überwiegend besser als 1:1,3.
Wow! Super Werte und das beim ersten Versuch und ohne nachzustimmen. Wahnsinn!

Der Praxistest

Nach der erfolgreichen Messung sind jetzt natürlich Alle gespannt, wie sich der Spiderbeam in der Praxis schlägt. Also schnell den Transceiver angeschlossen.

Und los.

20 Meter: Eine französische Station ruft CQ. Ein Anruf. DM5RE, 59, very strong signal!
Scheint zu funktionieren 😁

10 Meter: Ein Amerikaner ruft CQ. Ein Anruf. DM5RE, 59, great signal!
Scheint auch auf 10 Meter zu gehen.

15 Meter: Wieder ein Amerikaner. Ein Anruf. DM5RE, 59, very strong signal!
Begeisterung bei allen anwesenden YLs und OMs. Das Ding geht gut!

Herbert wills jetzt genau wissen. „So, jetzt dreht mal die Antenne um, ich will sehen, wie das Vor-Rück-Verhältnis ist“. Gesagt, getan. Der Amerikaner, der vorher mit ca. 56 zu hören war ist praktisch verschwunden, vielleicht noch mit 10 zu erahnen.

Die von Spiderbeam beworbenen Leistungsparameter scheinen sich also tatsächlich in der Praxis zu bestätigen. Die Mühe des Erstzusammenbaus hat sich also gelohnt.

Der Abbau der Antenne ging dann relativ flott und wenn man den Werbebotschaften des Herstellers glauben darf, dann sollte von nun an der Wiederaufbau der Antenne in ca. einer Stunde zu machen sein.

Fazit

Wir hatten einen wunderschönen Tag bei strahlendem Sonnenschein auf dem Stiefvater und unsere Mühe und Begeisterung beim Antennenbau wurde durch eine wunderbar funktionierende Antenne, schöne gemeinsame Stunden mit tollen Gesprächen und hervorragendem Apfelkuchen belohnt. Vielen Dank an Alle die dabei waren.

Die guten Ergebnisse des ersten Antennentests haben Robert, Anton und Max dazu bewogen, den Beam beim kommenden WAG-Contest verwenden zu wollen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Antenne auch im Contest bewährt und ob Heinz nun tatsächlich die drei Besen frisst, oder sich doch lieber mit einem Kasten Bier freikaufen möchte.

Bildquellen

Die Bilder wurden von Norbert DL9NAC, Heinz DC5WW, Michael DO8MMO und Uwe DM5RE erstellt.