WAG-Contest 2022

Am vergangenen Wochenende vom 15. bis 16. Oktober fand der Worked All Germany-Contest (WAG-Contest) statt. Im WAG-Contest versuchen DX-Stationen, möglichst viele Verbindungen zu deutschen Stationen aufzunehmen. Der Distrikt (erster Buchstabe des DOK) gilt als Multiplikator.

Bei relativ trockenem Wetter haben wir von unserem Portabelgelände am Stiefvater aus wieder mit einem größeren Team teilgenommen. Mit dem Contestrufzeichen DQ7Y konnten Max DF2MX, Robert DK2RO, Sebastian DK5XL, Franzi DL4FZ, Anton DL8AW und Uwe DM5RE die Station über die gesamte Contestdauer besetzen. Insgesamt schafften es 1119 QSOs (ohne Duplikate) ins Log. Unser Claimed Score beträgt rund 798.000 Punkte.

Vorbereitungen

In Erinnerung an kalte Contestnächte trafen sich Robert, Franzi, Max und Anton wieder am Freitag zum Vorkochen einer wärmenden Mahlzeit. In den Vorjahren gab es Chili Con Carne, Gulasch und Bihun-Suppe. Dieses Mal sollte es Kartoffelsuppe sein. Als besondere Steigerung wurden für den Sonntag Mittag Rouladen mit Klößen auserkoren. Die Rouladen wurden vorgekocht und am Sonntag auf dem Stiefvater aufgewärmt, die Klöße haben wir am Sonntag in Neustadt abgeholt. Man sieht also: Die Teilnahme am WAG-Contest lohnt sich nicht nur des Funkens wegen 😉

Aufbau

Unimog mit 2-Element-Beam und Wohn-LKW

Das Contest-Team traf sich gegen 12:00 auf dem Stiefvatergelände. Als Helfer und Fotograf kam Norbert DL9NAC dazu. Matthias DH3NAN stellte seinen Unimog wieder als mobiles Shack zur Verfügung. Mit mittlerweile routinierten Handgriffen konnte die Station relativ schnell in Betrieb genommen werden. Gegen 15:00 Uhr war die Station aufgebaut und verkabelt. An dieser Stelle Grüße an Attila DL1NUX, an dessen Spruch wir beim Aufbau wieder denken mussten: „Wir Funkamateure haben das drahtgebundendste Hobby der Welt“. Auch die Einrichtung der Computer und der im Vorjahr neu eingeführten N1MM-Logsoftware funktionierte auf Anhieb. Etwas länger dauerte anschließend die Einrichtung des Elecraft K4-Transceivers, den Uwe DM5RE zur Verfügung gestellt hatte und mit dem wir bisher noch keine Erfahrung sammeln konnten. Die anfänglichen Probleme ließen sich bis kurz vor Contestbeginn um 17:00 aber lösen. Zwischenzeitlich trafen auch Tim DO1TLP und Heiko DO5HP ein, die beim Aufbau der Station und dem anschließenden Funkbetrieb erste Contesterfahrung sammeln konnten.

Technik

Auf dem Unimogmast wurde ein 2-Element-Beam für 20m, 15m und 10m aufgebaut. Für 80m und 40m wurden jeweils die auf dem Gelände fest installierten Dipole verwendet. Als zusätzliche Option für 40m wurde die fest verbaute Cushcraft R7-Vertikalantenne verwendet, die sich durch die flache Abstrahlung oft besser für DX eignet als der 40m Dipol. Aus Erfahrung der Vorjahre verzichteten wir darauf, die R7 für andere Bänder zu verwenden, da der 2-Element-Beam in jeder Situation besser funktionierte. Um mit zwei Stationen gleichzeitig aktiv sein zu können, verwendeten wir Bandpassfilter, die Robert vor einigen Jahren gebaut hatte. Neu war in diesem Jahr ein 2×5-Antennenumschalter, mit dem sich die Bänder per Knopfdruck deutlich einfacher wechseln ließen als noch im Vorjahr.

Stationslayout WAG-Contest 2022

Als Transceiver verwendeten wir den bewährten Kenwood TS-850 sowie einen Elecraft K4, den Uwe für den Contest aus seinem Shack ausbaute. Durch die Möglichkeit, aufgezeichnete Sprachmakros über N1MM abzuspielen, wurde der K4 häufig als SSB-Station verwendet.

Contestbetrieb

Um uns bei den sonst üblicherweise kalten Außentemperaturen um den Gefrierpunkt aufwärmen zu können, hatte Uwe seinen beheizbaren Wohn-LKW bereitgestellt. Dieses Jahr lagen die Temperaturen nachts um die 15 °C, sodass es weder im Schlafsack noch im Unimog kalt wurde. Durch 2-3 Operator im Unimog und zwei laufende Funkgeräte und Netzteile war es im Unimog sogar eher zu warm.

Wir konnten die Station über die volle Contestdauer von Sa, 17:00 bis So, 16:59 Uhr Ortszeit mit mindestens einem Operator besetzen. Wie immer im WAG-Contest nahm der SSB-Betrieb zur Nacht hin aber deutlich ab. Vorallem DX-Verbindungen auf höheren Bändern sind oft nur in CW möglich. Deutlich spürbar war die im Vergleich zu den Vorjahren höhere Sonnenfleckenaktivität. Endlich waren die Bänder 20m und 15m wieder bis später am Abend Richtung Amerika offen. Auch waren vormittags auf 10m wieder interkontinentale Verbindungen nach Russland, Indien und Australien möglich. Deutlich sichtbar wird das an der höheren Anzahl an Punkten in unserem Log.

Ausklang

Gegen Sonntag Mittag kamen OMs und YLs zu einem gemütlichen Treffen auf den Stiefvater. Bei gutem Wetter und Kaffee und Kuchen konnten wir einen der letzten schönen Herbsttage genießen und uns über den Contest und andere Themen austauschen. Insgesamt hat die Aktion wieder sehr viel Spaß gemacht. Vielen Dank an alle Teilnehmer, Helfer und Interessenten. Der nächste fest eingeplante Contest wird der Frankencontest am 13. und 14.05.2023.

Bildquellen

  • Contestbetrieb Sebastian: DL9NAC

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