Am 10.05.2024 gelang Manfred DB9SB und Matthas DH3NAN (B19) die Erstverbindung zwischen Deutschland und Liechtenstein auf 47 GHz und 76 GHz. Die 73km lange Funkstrecke hatte ihre Herausforderungen, wie Manfred und Matthias nachfolgend berichten.
Die noch ausstehenden Landeserstverbindungen im 6 mm- und 4 mm-Band DL-HB0 sollten absolviert werden. Dazu begaben wir uns, Manfred DB9SB und Matthias DH3NAN, am 10.05.2024 auf die Reise in die Bodensee-Region und nach Liechtenstein.
Vorbereitungen
Ein möglicher Pfad wurde im Vorfeld über das Hamnet DB Map Programm von Alex, DL8AAU, mehrfach recherchiert, bis ein möglicher Pfad gefunden wurde. Vor Ort haben wir dann sehr schnell festgestellt, dass die Wirklichkeit immer anders aussieht als es das Programm berechnet hatte. Vor allem wachsen Bäume jedes Jahr ein Stück höher – hi. An dieser Stelle nochmals vielen Dank, Alex, für das tolle Programm. Wir sind mit der Vorgabe gestartet, dass beide Standorte weitgehendst mit dem PKW erreichbar sein sollten. Auf eine Anreise mit Berg-/Seilbahnen in Liechtenstein haben wir aus logistischen Gründen bewusst verzichtet. Unter dieser Voraussetzung ergab sich nur ein Pfad entlang des Rheintals, also der Landesgrenze Österreich-Schweiz und über den Bodensee nach DL.
Standort am Bodensee
Auf deutscher Seite wurde dann schließlich ein Standort nördlich des Bodensees in der Nähe von Ravensburg durch Manfred, DB9SB, gefunden. Der Höchsten war leider nicht geeignet, da nach HB0 keine direkte Sichtverbindung besteht.
Standort in Liechtenstein
In HB0 gestaltete sich dagegen die Suche nach einem geeigneten QTH, das die oben genannten Voraussetzungen erfüllen sollte, weitaus schwieriger. Fündig geworden sind wir schließlich bei einem Standort oberhalb der Gemeinde Triesenberg, dem Aussichtsturm auf der Alp Gaflei, auf rund 1.450 m ü. M. Dieser ist, bis auf die letzten 100 m, auch mit dem PKW anfahrbar und übrigens auch Standort vom DMR-Repeater HB0FL in unmittelbarer Nachbarschaft.
Gesagt, getan. Am Standort angekommen erwies sich der zuvor ermittelte Pfad als sehr eng. Dieser war auf der westlichen Seite begrenzt durch Nadelwald und nach Osten hin durch steil abfallende Felswände. Das sich ergebende Sektor-Fenster reichte jedoch zum Glück aus. Wettertechnisch hatten wir Glück. Tags zuvor hatte es immer wieder geregnet. Ein guter Indikator war die Webcam auf dem Säntis und eine weitere Webcam in Triesenberg (HB0).
Zur Vor-Justierung von AZ und EL machten wir zunächst SSB – Verbindungen auf 10 GHz und 24 GHz mit beiderseitigen Rapporten von jeweils 59.
Eine belastbare Basis für die höheren Frequenzen war damit gelegt, die wir sodann in Angriff nahmen. Zuerst kam auf 47 GHz ein SSB-QSO mit beiderseitigem Rapport von 55 und im Anschluss daran noch eines auf 76 GHz mit beidseits 51 ins Log. Die höhere Streckendämpfung in Abhängigkeit des benutzten Frequenzbereiches machte sich über die Entfernung von 73 km zwischen JN47TT04 und JN47SD54 zunehmend und auch deutlich bemerkbar. Auf der Seite von DB9SB dämpfte ein Wald in 1 km Entfernung zusätzlich die Signale stark.
Wir freuen uns, dass wir unser Ziel, die Erstverbindungen DL-HB0 im 47 GHz- und 76 GHz-Band erreicht haben.
Manfred DB9SB
Matthias DH3NAN mit XYL Karin
Bildquellen
- Titelbild Erstverbindung 76 GHz: DH3NAN